JOURNEY OF SIMURGH
Jim Franklin, Shakuhachi, Live Elektronik
Hubert Bergmann, prepared piano
JIM FRANKLIN & HUBERT BERGMANN Journeys of Simurgh. The Last 11 Songs (Mudoks Records, mr 1406-017): Dort wo Seelen ihre Treffen verabreden, indem sie Raum und Zeit wie Papier mit geheimen Codes verschlucken, dort wo sich Tropfen im Ocean of Mystery verlieren, da rückten auch der Pianist aus Überlingen und ein Shakuhachimeister einander näher, dessen good vibrations auch schon den Benediktushof in Holzkirchen bei Würzburg durchwellten. Dass Bergmann auch dafür, für Zengartenkunst, klösterliche Kontemplation und Morgenlandflüge des Geistes, eine Ader hat (oder hatte, die Aufnahme entstand 2008), nötigt mich, meine Brennschärfe nachzujustieren. Sie zu erweiteren für tönerne Schläge auf einem präparierten Klavier, zu denen Franklin Kirschblüten anhaucht, dabei aber auch Live Elektronik einsetzt, um sein Geflöte zu verdoppeln. Schnell wird deutlich, dass Bergmann weniger an Spuren der Stille interessiert ist, als an der Formgebung kreativer Unruhe. Indem er die gezogenen und gehaltenen Töne der Bambusflöte kontrastiert mit perkussivem Getröpfel und Geschepper oder geharftem Flirrklang aus dem Innenklavier. Wobei auch Franklin nicht Seelenruhe (oder das Streben danach) mit Trägheit verwechselt. Er interagiert mit Bergmanns klanggewaltigem Schlag- und Räderwerk mit den schlangentänzerischen Windungen einer Doppelhelix und einem so komplexen wie pointierten Frage-und-Antwortspiel. Bergmann erstaunt mit gepicktem Pizzikato, plötzlich unpräpariert klaren Fingersprints und immer wieder auch fernöstlich anmutendem tönernem Gedonge. Dazu lässt Franklin elektronische Bänder flattern oder auch windschiefe Triller züngeln. Als beidseitige Annäherungen an die Flugkurven von Regentropfen, kristallinen Blütenblättern oder des Protagonisten dieser Vogelgespräche, ist das weit rasanter, klanglich opulenter und phantastischer als man vermuten möchte. [BA 78 rbd]
Translation:
JIM FRANKLIN & HUBERT BERGMANN Journeys of Simurgh . The Last 11 Songs ( Mudoks Records , mr 1406-017 ) : Where souls arrange their meetings by swallowing time and space , such as paper with secret codes , where to lose drop in the Ocean of Mystery , as well as the advanced pianist from Überlingen and a Shakuhachimeister closer together , the good vibrations even durchwellten the Benediktushof in wooden churches in Würzburg. That Bergmann also ensures Zengartenkunst has for monastic contemplation and East flights of the mind , one core (or had , the recording was made in 2008 ) , obliges me to readjust my focal sharpness. They greatly expand for clay blows on a prepared piano , which breathes Franklin cherry blossoms, but it also uses live electronics to double its Geflöte . It quickly becomes clear that Bergmann is less interested in traces of silence as to the shaping of creative restlessness. By contrast , the solid and sustained notes of the bamboo flute with percussive clatter and dribble or geharftem Flirrklang from the inner piano. Whereby Franklin not peace of mind (or striving ) with inertia confused . He interacts with miner klanggewaltigem impact and wheels work with the snake dance turns of a double helix and a so complex as pointed question-and- answer game . Bergmann amazed with gepicktem pizzicato , suddenly unprepared clear finger sprints and over again and the Far East a seemingly earthen Gedonge . These leaves flutter Franklin electronic bands or lick also skewed trill . As a two-sided approximations to the trajectories of raindrops , crystalline petals or the protagonist of this bird calls, which is far speedier, sonically opulent and fantastic than you may think . [BA 78 rbd ]
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